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Der Ort des Geschehens der 19. Episode „Der schicksalhaften Begegnungen des Capt`n Flint“ ist Grand Turk im Archipel der Turks and Caicos Inseln. Im Jahr des Herrn 1703, unserem letzten Spieljahr, platzten die Insel und die Stadt Cockburn Town mit über 6000 Seelen aus allen Nähten. Der Versuch, ohne Blutvergießen Besiedlungsland oder eine weitere Insel zu kaufen war auf Curacao gescheitert. Und mit letzter Kraft erreichte Flint den schützenden Hafen auf Grand Turk und ging in der Hawks Nest Bay vor Anker. Es wurden sofort Verteidigungsmaßnahmen getroffen, da alle mit weiteren Angriffen der Spanier und deren Verbündeten rechneten. Aber nichts geschah. Alles blieb ruhig. Zu ruhig, wie Flint meinte.

Es wurden Späher in alle Richtungen der karibischen See entsandt.

Aber niemand berichtete über Auffälligkeiten oder Aktivitäten der Königshäuser gegen die Piratenrepublik Grand Turk.

So wurde die Alarmstufe zurückgefahren und jedermann ging seinen normalen Geschäften nach. Die nächsten drei Jahre verliefen ruhig und in Frieden und Wohlstand zog auf Grand Turk ein. Dank eines ausgeklügelten Handelssystems gelang den meisten Piraten und Bewohnern der schnelle Aufstieg in die besseren Kreise der Gesellschaft. Flint, Silver und die anderen Köpfe des „Königreiches vor dem Wind“ bauten nach Vorbildern, wie Willemstad, Charleston und Saint Augustin die Stadt Cockburn Town um. Größere befestigte Häuser verliehen der Stadt einen gewaltigen Touch von spürbarem und sichtbarem Wohlstand. Hier fühlte sich ein Jeder wohl, lebte seinen Traum und konnte die Bande sozialer Zwänge hinter sich lassen. Doch dann kam das Jahr 1706.

Es begann friedlich und ruhig. Der Atlantik und die karibische See spülten türkisfarbene Wellen an die weißen Sandstrände der vielen Inseln „Im Königreich vor dem Wind“.

Es wurde seit fast einem Jahr mit der Besiedlung von weiteren Inseln wie Providenciales, Salt Cay oder North Ciacos erfolgreich begonnen.

Neue Handelsverträge mit South Carolina und Virginia wurden geschlossen. Die Kammern in der Bank of Turks and Caicos füllten sich zusehends. Das Staats- und Geschäftsmodell, welches Flint, Silver und der Banker Nim van den Anderen erdacht hatten, war ein absoluter Erfolg.

Bei allen Geschäften profitierte immer auch die Gemeinschaft und nicht nur der Einzelne. Der Bänker Nim van den Anderen war ein wahrer Meister seiner Zunft. Er tätigte Geschäfte mit Gott und der Welt. Alles wurde in klingende Münze umgewandelt. Dieser Wohlstand ließ ebenfalls ein Sozialsystem entstehen, welches niemanden arm und mittellos in der Gosse liegen ließ. Es war ein Segen, im „Königreich vor dem Wind“ leben zu dürfen und ein Mitglied der Gemeinschaft zu sein. Obwohl die rauen Gesellen, die Crews der Piratenschiffe, alles andere als gottesfürchtig waren, gab es doch ein Haus des Herren, eine Kirche auf Grand Turk. Und der Hirte in diesem Haus hatte jederzeit und für jedermann zumindest ein offenes Ohr.

Doch eines schönen Tages zeigten sich hohe Mastspitzen über dem Horizont der karibischen See und hielten auf Grand Turk zu. Eine gewaltige Flotte von Kriegsschiffen der alten Königshäuser ankerte vor der Insel Grand Turk.

Was auf Great Inagua und in Willemstad begonnen hatte, sollte hier auf Grand Turk beendet werden: Vernichtung der Piraten. Ein für alle Mal! Dafür standen zwei Namen in der vordersten Reihe der Gegner. Admiral Peter McFarland von der Royal Navy und Nele van Straaten von der holländischen West Indien Company.

Der bis dahin schlafende Löwe zeigte seine Krallen und fiel mit Feuer, Schwert und Kruzifix über das „Königreich vor dem Wind“ her.